Unser Hof - Ackerbau

Bodenqualität im Zentrum der Aufmerksamkeit

Als ökologisch wirtschaftender Betrieb richten wir unser Augenmerk bei der Feldbearbeitung auf die Erhaltung einer guten Bodenqualität und eine Anpassung an die Bedürfnisse der einzelnen Feldfrüchte.

Natürliche Verfahren zur Erreichung einer guten Bodenqualität

Da wir ohne mineralische Dünger, chemische Spritzmittel und andere Wachstumsregulatoren arbeiten, nutzen wir natürliche Verfahren, um gesunde und starke Pflanzen heranzuziehen, die sich gut gegen konkurrierende Unkräuter durchsetzen können und nicht anfällig für Krankheiten sind.

Bei extrem ungünstigen Witterungsbedingungen müssen wir partielle Ernteverluste hinnehmen – ökologisch arbeitende Bauern können solche Einflüsse nicht mit chemischen Hilfsmitteln ausgleichen.

Fruchtfolge

Wir haben aufgrund langjähriger Erfahrung einen » Fruchtfolge-Zyklus entwickelt, der an unsere Bodengegebenheiten und Witterungsverhältnisse (» Standortbedingungen) angepasst ist. Er stellt den Kern unserer ökologischen Feldbearbeitung dar: Die Reihenfolge der anzubauenden Früchte ist aufeinander abgestimmt. Je nach Nährstoffbedarf, Verwertungsmöglichkeit (Futter- und Speisegetreide) und Selbstbehauptungskraft gegen Unkraut stehen die Früchte eher am Anfang oder am Ende der Fruchtfolge.

Geringer Nährstoffentzug

Pflanzenreste verbleiben nach der Ernte auf den Feldern, um den Nährstoffentzug gering zu halten und das Bodenleben (Regenwürmer, Mikroorganismen) zu fördern. So lassen wir z.B. bei unserem Getreideanbau den größten Teil des Strohs auf dem Feld (nur ein minimaler Anteil wird als Einstreu für die Tiere verwendet).

Zwischenfruchtanbau

Abhängig von der Witterung und je nach angebauter Hauptfrucht bauen wir entweder Zwischenfrüchte oder eine Untersaat an. Als Zwischenfrüchte werden immer Leguminosen verwendet, die folgenden Nutzen haben: Sie reichern den Boden mit Stickstoff an, unterdrücken Unkräuter, bedecken den Boden und schützen damit vor Bodenverdichtung. Die Zwischenfrucht säen wir nach der Ernte der Hauptfrucht aus; sie bleibt auf dem Feld liegen und wird vor der nächsten Aussaat untergearbeitet.

Untersaat/Mischfruchtanbau

Wir probieren momentan Verfahren aus, die Hauptfrüchte (Getreide) mit einer Untersaat (Leguminosen) zusammen zu kultivieren. Davon versprechen wir uns Vorteile für die Bodenstabilität (die Untersaat wirkt als Bodendecker) und Bodenfruchtbarkeit (die Untersaat trägt zur Stickstoffversorgung bei). Wichtig hierbei ist, dass das Gleichgewicht insofern erhalten bleibt, als die Hauptfrucht zunächst dominieren muss und sich die Untersaat erst komplett entfaltet, wenn die Hauptfrucht abgeerntet ist.

Sommerweizen mit Leindotter als Untersaat

„Sanfte“ Feldbearbeitung

Wichtig ist uns, Bodenverdichtungen zu vermeiden. Hierzu setzen wir Fahrzeuge mit möglichst geringem Gewicht und breiten Reifen ein, versuchen die Fahrten im Feld gering zu halten und nur bei trockenen Bodenverhältnissen Feldarbeiten durchzuführen. Durch Absenken des Reifeninnendruckes wird das Gewicht der » Maschinen besser verteilt und dadurch der Bodendruck gesenkt.

Sortenbildung/Sortenwahl

Im konventionellen Anbau werden viele, auch öffentliche, Mittel in die Entwicklung neuer Sorten investiert. Hierbei stehen stets noch höhere Erträge, nicht die Pflanzengesundheit im Zentrum des Interesses, wodurch aber für die noch ertragreicheren Sorten auch immer mehr Dünger und Pflanzenschutzmittel benötigt werden.
Leider wird auch hier die öffentlich finanzierte ökologische Forschung in Deutschland vernachlässigt. Biologische Anbauverbände und ihre Mitglieder arbeiten selbst an der Sortenbildung im Bio-Landbau: Hier steht die Pflanzengesundheit und Anpassung an bestimmte Standortbedingungen im Mittelpunkt.